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BIM: Rechtliche Aspekte im Fokus
Im Ablauf eines Projekts können wiederholt rechtliche Fragen im Kontext von Building Information Modeling (BIM) auftreten. Angesichts der Komplexität und des ständigen Wandels in diesem Bereich ist es von entscheidender Bedeutung, diese Fragen zu klären, um ein reibungsloses Projektmanagement zu gewährleisten. Aus diesem Grund widmet sich diese Ausgabe der rechtlichen Aspekte rund um das Thema BIM, um zumindest etwas Klarheit zu schaffen.
Von der Vergabe bis zur Ausführung gibt es zahlreiche Herausforderungen und Fragen, die adressiert werden müssen, insbesondere im Hinblick auf Softwarevorschriften, Urheberrechtsschutz, Vertragsdefinitionen und Honorierung.
Bereits bei der Vergabe stellt sich die grundlegende Frage: Darf der Auftraggeber eine bestimmte Software vorschreiben? Während ein privater Kunde dies vertraglich regeln kann, sind öffentlich ausgeschriebene Projekte in der Regel produktneutral, um Marktneutralität herzustellen. Doch selbst hier gibt es Ausnahmen, wenn die Wahl der Software objektiv begründet wird.
Ein weiteres relevantes Thema betrifft den Urheberrechtsschutz für Familien in Revit oder generell für die Planung. Leider genießen diese Inhalte keinen Schutz, da das Recht kreative gestalterische Arbeit schützt, unter die die Familienerstellung in Revit nicht fällt. Hinzu kommen weitere Fragen zu den Anforderungen an den Beauftragten, wie beispielsweise Rollendefinitionen und die Festlegung von Modellinhalten, -strukturen und -größen. Da hier noch keine eindeutigen Definitionen oder Vorgaben vorliegen, müssen solche Aspekte klar vertraglich festgelegt werden.
Doch wo und wie werden solche Vorgaben festgehalten?
AIA (Auftraggeber-Informations-Anforderungen)
Das zentrale Dokument für diese Fragen sind die Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA), die Bestandteil des Vertrags sind. Hier sollten alle Anforderungen des Bauherrn bezüglich der BIM-Methode aufgeführt sein, insbesondere im Hinblick auf potenzielle Streitpunkte. Dabei spielen die Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten, die Bereitstellung der Projektplattform durch den Auftraggeber sowie der Ablauf von BIM-Besprechungen und Datenaustausch eine entscheidende Rolle.
BAP (BIM-Abwicklungsplan)
Für die praktische Umsetzung von BIM ist der BIM-Abwicklungsplan (BAP) von zentraler Bedeutung. Er beschreibt detailliert den Ablauf von BIM-Besprechungen, den Datenaustausch und weitere relevante Aspekte der BIM-Methode. Der BAP ist ein wesentlicher Bestandteil des Projekts und sollte alle notwendigen Schritte und Verantwortlichkeiten klar definieren, um einen reibungslosen Projektablauf zu gewährleisten.
Honorar
Bei Fragen zur Honorierung bestimmter Leistungen gibt es derzeit keine klaren Vorgaben, da die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) bisher methodenneutral ist. Allerdings ist eine Anpassung der HOAI in dieser Hinsicht geplant. Wir haben auch hierzu einen Artikel verfasst.
Fazit
Insgesamt ist es von entscheidender Bedeutung, alle rechtlichen Aspekte von BIM klar und eindeutig im Vertrag festzuhalten, um mögliche Konflikte zu minimieren und einen reibungslosen Projektablauf zu gewährleisten. Die AIA und der BAP spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie die Anforderungen des Bauherrn und die praktische Umsetzung von BIM definieren.